
Die privaten Krankenversicherungen führen bei etwa 25 % der Versicherten zum 01.01.2022 eine PKV-Beitragserhöhung durch, alle Versicherten erhalten eine Corona-Beitragserhöhung in der Pflegepflichtversicherung.
Allianz, ARAG, AXA, Barmenia, BBKK, Generali, Continentale, DBV, Deutscher Ring, DKV, Gothaer, Hallesche, Hanse Merkur, Inter, LKH, Münchener Verein, R+V, Signal Iduna, SDK, UKV, uniVersa; Ausnahmen
Betroffen sind durch die vom Gesetzgeber vorgeschriebene Beitragsanpassung (BAP) zunächst die Tarife PVN, BVB und PVS, also die private Pflegepflichtversicherung. Da es sich bei den Pflegepflichttarifen der PKV um sogenannte Verbandstarife handelt, werden alle PKV-Unternehmen die Beitragsanpassung zeitglich und in gleicher Höhe durchführen. Es soll sich wegen der einmaligen Mehraufwendungen in der Pflege durch Corona um eine für den Zeitraum vom 01.01.2022 bis 31.12.2022 befristetet Beitragserhöhung handeln (wahrscheinlich so wie beim Solidaritätszuschlag). Die Zuschläge betragen: PVN 3,40 EUR / PVB 7,30 EUR / PVS 3,40 EUR pro Monat. Gesetzliche Grundlage für den befristeten Corona-Pandemie Zuschlag ist der § 110a SGB XI.
Da Corona-bedingt nicht nur die Kosten in der Pflege, sondern auch die allgemeinen Kosten im Gesundheitswesen gestiegen sind, kommt es auch in den Tarifen der privaten Krankenversicherungen zu Beitragsanpassungen von gut 4 % nach oben.
Durch die PKV-Sozialtarife STN, BTN und NLT sind schon seit Jahren Elemente einer Bürgerversicherung „verbaut“. Auch an diesem Eingriff des Gesetzgebers in die private Kalkulation der PKV erkennt man die schon bestehende „kleine Bürgerversicherung“. Warum gibt es das System aus PKV und GKV überhaupt? Lesen Sie hier.
Als staatlich vorgeschriebene Pflichtversicherung unterliegt die private Krankenversicherung zum Wohle der Versicherten bereits heute vielen Vorschriften. Dazu gehört auch das Tarifwechselrecht nach § 204 VVG. Eine PKV-Tarifoptimierung mit einem Tarifwechsel ist wesentlich attraktiver für die Versicherten als der nicht zu empfehlende Wechsel zu einer anderen KV.
PKV-Beitragserhöhungen 2022 im Detail:



Autor: Ferdinand Halm
PKV Sachverständiger
Ferdinand Halm ist seit über drei Jahrzehnten in der Privaten Krankenversicherung (PKV) zu Hause. Als Sachverständiger und Berater der hc consulting AG analysiert er PKV‑Strukturen, Tarife und typische Fallstricke – mit der Verlässlichkeit bewährter Vorgehensweisen. Seine Unabhängigkeit von Versicherungsunternehmen und seine praxisnahe Herangehensweise schaffen Transparenz in einem Markt, der für viele nur schwer nachvollziehbar ist.
Auf Grundlage einer Ausbildung zum Versicherungsfachmann und eines Jurastudiums ist Herr Halm seit 1990 als Sachverständiger für die Private Krankenversicherung tätig. Seine Arbeitsweise prägt die Beratungsstandards der hc consulting AG und wurde in der Fachpresse – unter anderem mehrfach in Stiftung Warentest (Finanztest) – aufgegriffen.
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