In Deutschland gibt es neben der gesetzlichen Krankenkasse die private Krankenversicherung, das sogenannte Duale System. Nicht nur viele Selbständige und Besserverdiener, sondern auch sämtliche Beamte sind hierzulande privat versichert.
In fast sämtlichen Staaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) wird die Krankenversicherung gemeinschaftlich finanziert, aufgeteilt in Versicherungsbeiträge und einen Steueranteil.
Wie eine Studie zeigen konnte, führt dieses ausschließlich gemeinschaftlich finanzierte Gesundheitssystem zur Rationierung der zur Verfügung stehenden medizinischen Leistungen.
Die Folge sind lange Wartezeiten beim Arztbesuch sowie eine eingeschränkte Freiheit der Patienten, sich einem Arzt eigener Wahl anzuvertrauen.
Video zur PKV und der Bürgerversicherung, PKV Verband
Dabei führt die vermeintliche Gleichbehandlung aller Versicherten gerade nicht zur gleichen Behandlung aller. Wer mit dem System des kollektiven Gesundheitswesens unzufrieden ist, weicht ins benachbarte Ausland aus oder schließt private Zusatzversicherungen ab, die einen höheren Standard bei der Behandlung gewährleisten sollen. Doch nur, wer über die dafür notwendigen finanziellen Mittel verfügt, kann mit dem Abschluss solcher Versicherungen für sich und seine Angehörigen eine optimale Versorgung sicherstellen.
Zudem verleitet das kollektiv finanzierte System dazu, erbrachte Leistungen aus eigener Tasche zu bezahlen und sich dadurch Vorteile gegenüber Patienten zu erkaufen, die aus finanziellen Gründen ausschließlich auf die staatlich garantierte Versorgung angewiesen sind.
Dies führt dazu, dass Patienten mit dem gleichen medizinischen Befund unterschiedlich behandelt werden. Konkret: Eine Besserstellung im Falle finanziell vorhandener Spielräume oder Schlechterstellung für all diejenigen, die sich keine Versorgung über das garantierte Maß hinaus erkaufen können.
Besonders stark rationiert werden Gesundheitsleistungen in Ländern wie Großbritannien oder Spanien, in denen das Gesundheitssystem nahezu ausschließlich über Steuern finanziert wird.
Werden die Sozialversicherungssysteme ähnlich wie in Deutschland über Beiträge finanziert, verringert sich das Problem der Rationierung medizinischer Leistungen bereits erheblich, wie das Beispiel des Nachbarlandes Österreich zeigt.
Es liegt auf der Hand, dass ein weitgehend über Steuern finanziertes Gesundheitssystem von den Steuereinnahmen des Staates abhängig ist. Hoch verschuldete Staaten wie Griechenland, Spanien oder Italien, deren Krankenvorsorge steuerlich finanziert wird, neigen dazu, bei notwendigen Sparmaßnahmen auch das Gesundheitssystem massiv zu beschneiden. Die Folge ist eine unzureichende medizinische Versorgung weiter Kreise der Bevölkerung, und zwar der Bevölkerungsschichten, die aus finanziellen Gründen nicht dazu in der Lage sind, die entstandenen Lücken aus eigenen Mitteln zu schließen. Ein Ende der Finanz- und Schuldenkrise ist bis auf Weiteres kaum zu erwarten, sodass für die Zukunft in den beispielhaft genannten Ländern mit weiteren Einschränkungen der Gesundheitsfürsorge zu rechnen ist.
Der Blick auf die Länder mit einem kollektiv finanzierten Gesundheitssystem verdeutlicht die Vorteile des deutschen dualen Systems aus Privater und Gesetzlicher Krankenversicherung. Insbesondere Patienten mit niedrigem Einkommen profitieren eindeutig von dem Mix aus privater und gesetzlich basierter Vorsorge. Auch dann, wenn keine private Zusatzversicherung vorhanden ist.
Eine kollektiv finanzierte Gesundheitsversorgung im Zeichen sozialer Gerechtigkeit generiert genau das Gegenteil des Gewünschten, nämlich mehr Ungleichheit bei schlechterer medizinischer Versorgung für diejenigen, die auf die Solidarität aller Versicherten am meisten angewiesen sind.
Quelle: WIP
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